Geschichte des Pfarrfrauenbundes
Der Pfarrfrauenbund wurde im Jahr 1916 von Clara Heitefuß in Gunzenhausen gegründet.
Bei den Treffen des Pfarrergebetsbundes (PGB) hatten die Frauen zu Bibelarbeiten und Vorträgen keinen Zugang. So schlossen sie sich damals bundesweit zu einem selbstständigen Pfarrfrauen-Schwesternbund zusammen.
Die Verbindung untereinander hielten sie durch Rundbriefe über viele Jahrzehnte aufrecht. Besonders während und nach den beiden Weltkriegen ist der Bund vielen Frauen zu einer geistlichen Heimat geworden.
1966 änderte sich der Name in Pfarrfrauenbund. Er ist eine verbindliche Gemeinschaft von Pfarrfrauen für Pfarrfrauen. Ihm gehören an: Ehefrauen von Vikaren und Pfarrern sowie Pfarrwitwen aus den evangelischen Kirchen Deutschlands, Österreichs und Ungarns sowie von Pfarrern geschiedene Frauen, Frauen von Diakonen, Religionslehrern, Dekanen und Superintendenten- eine bunte Mischung aber verbunden in unserem Motto „In Christus gehalten- vernetzt- offen“… .
Entwicklung des Pfarrfrauenbundes im Detail
(Ein Beitrag von Ingeborg Fischer)
1946 – 1964: Maria Wöll
Wer konnte nach solch einer Persönlichkeit wie Clara Heitefuß den „Pfarrfrauen-Schwesternbund“ übernehmen? Während man sich insgeheim noch Gedanken darüber machte, hatte Clara Heitefuß schon selbst entschieden, dass ihre Tochter Maria Wöll ihre Nachfolgerin werden sollte. Etwa ein Jahr vor dem Tod ihrer Mutter am 17. 2. 1947 wurde sie als neue Leiterin des Bundes bestätigt. Dorothea Ulrich schreibt dazu: „Es mangelte nicht an Persönlichkeiten für die Übernahme dieses hohen Amtes. Was Mutter Heitefuß die Tochter wahrscheinlich so besonders geeignet erscheinen ließ, war neben ihrer klaren, nüchternen und erprobten Glaubenshaltung das Fehlen ehrgeizigen Strebens.“ Darüber hinaus mag für die Mutter bestimmend gewesen sein, dass Maria durch die Mutter die Arbeit des Bundes von Grund auf und vor allem alle Briefmütter persönlich kannte. Maria Wöll fand ihren eigenen Stil. Vor allem wollte sie nicht „Mutter“ genannt werden, sondern Schwester unter Schwestern sein.
Ihre besondere Aufgabe war es, die zerstreuten Kreise nach dem 2. Weltkrieg wieder zu sammeln. Die Teilung Deutschlands in die vier Zonen der Alliierten, dann in BRD und DDR erschwerten diesen Dienst. Sie schreibt unermüdlich Briefe, um die aus Ostpreußen, Pommern und Schlesien geflüchteten Schwestern aufzuspüren und sie den Kreisen in ihrer Nähe zuzuführen. Wieviel Trost und Zuspruch brauchten auch die vielen jungen Pfarrwitwen. Es war für Maria Wöll selbstverständlich, dass sie Mitglieder des Bundes blieben, auch wenn sie jetzt keine Pfarrfrauen mehr waren. Dass sie in einem Netz betender Schwestern aufgefangen wurden, war für viele überlebensnotwendig.
Sehr bald versuchte sie auch zu regionalen Tagungen zu ermutigen. Es war eine große Mühe, bei der Flüchtlingsnot und wegen der rationierten Lebensmittel und der fehlenden Bettwäsche Häuser zu finden, die Tagungsgäste aufnehmen konnten. Aber zu jener Zeit stellte niemand Ansprüche. Schon beisammen zu sein, miteinander reden und beten zu können, war ein Geschenk. Sobald man wieder frei reisen konnte, versuchte Maria Wöll an den Tagungen teilzunehmen und selbst die Bibelarbeiten zu halten. Sehr bald nahm sie auch die Verbindung zu den Schwestern in Österreich wieder auf. Mehrmals besuchte sie die Tagungen in den Treffener Anstalten in Kärnten.
Besondere Hilfe bekam sie von Else Rück, die die Verwaltung der Bundesfinanzen übernahm. Der Mitgliedsbeitrag betrug 1946 8,- Reichsmark, für Witwen und Ruheständler 6,- Reichsmark. Dorothea Ulrich redigierte den Schwesternbrief. Nach dem Mauerbau übernahm Margarete von Holst die Verantwortung für die Kreise in Ostdeutschland, die sie aber mehr oder weniger schon vorher innehatte. Als Maria Wölls Kräfte zusehends nachließen, sah sie sich nach einer Nachfolgerin um. Ihre Wahl fiel auf Ilse Hedderich.
1964 – 1966: Ilse Hedderich
Ilse Hedderich hatte im Krieg die Gemeinde ihres Mannes am hessischen Vogelsberg als Vikarin versorgt, wurde aber bei seiner Rückkehr wieder aus diesem Dienst entlassen. Als ihr Mann nach wenigen Jahren an den Kriegsfolgen starb, setzte es die Gemeinde durch, dass seine Frau die Gemeinde als Pfarrerin übernehmen konnte. Ilse Hedderich gab sich große Mühe, durch Teilnahme an vielen Tagungen und durch Besuche der Kreise möglichst viele Schwestern kennenzulernen. Dazu hielt sie Bibelarbeiten und Vorträge. Aber sehr schnell zeigte sich, dass ihre Gesundheit dieser Doppelbelastung nicht gewachsen war. Wenige Wochen vor der Jubiläumstagung „50 Jahre Pfarrfrauen-Schwesternbund“ musste sie ihr Amt niederlegen.
1966 – 1975: Elisabeth Brezger
Nach vielen Beratungen und Bitten der Briefmütter erklärte sich Elisabeth Brezger, württembergische Theologin, Dekansfrau und Mutter von 9 inzwischen erwachsenen Kindern bereit, die Leitung des Bundes zu übernehmen. Gewissermaßen aus dem Stand führte sie die Jubiläumstagung in Höchst im Odenwald durch. Dort wurde sie dann in ihr neues Amt eingeführt.
In Höchst wurde auch eine gewisse Neuordnung des Bundes beschlossen. Zunächst gab es Namensänderungen: Der Pfarrfrauen-Schwesternbund hieß jetzt einfach Pfarrfrauenbund, und aus der Bundesmutter wurde die Hauptverantwortliche. Statt des Schwesternbriefes – als vertrauliche Mitteilungen nur für die Mitglieder des Bundes – gab es jetzt das Heft „Wegweisung und Aussprache“. Es erschien 3 Mal pro Jahr und spiegelte mit Bibelarbeiten, Vorträgen, persönlichen Nachrichten und Beiträgen zu einem vorgegebenen Thema die Arbeit des Bundes wider. Jetzt war das Heft nicht mehr vertraulich, sondern auch als Werbung für den Bund und zur Information für Nichtmitglieder gedacht. Der Hauptverantwortlichen stand ein Leitungskreis zur Seite. Er bestand aus vier Schwestern, die jeweils für bestimmte Gebiete verantwortlich waren: Elisabeth Bauer für den Süden (Baden, Bayern, Pfalz, Württemberg), Maia Wöll für die Mitte (Hessen, Rheinland, Westfalen), Ingeborg Hauschildt für den Norden (Hannover, Ostfriesland, Schleswig-Holstein), Elisabeth Brezger für West-Berlin, Österreich und die Vertretung nach außen. Ein Beirat von 3 oder 4 möglichst jüngeren Schwestern hatte beratende Funktion.
Alle zwei Jahre gab es eine Gesamttagung, in den Jahren dazwischen lag die Verantwortlichentagung (Briefmütter und Kassiererinnen). Dazu gab es alljährlich die Leitungskreistagung. Alle 6 Jahre sollten Wahlen stattfinden, was aber wohl nie ernsthaft verfolgt wurde. Bald war man wieder bei Berufungen. Für viele Schwestern wurde ihre Aufgabe ein Dienst auf Lebenszeit. In dieser Zeit übernahm Käte Traudt die Redaktion von „Wegweisung und Aussprache“ und Elisabeth Bauer neben der Verantwortung für den Süden die Bundesfinanzen. Sehr wichtig wurde in dieser Zeit die Verbindung zu unseren Ost-Schwestern. Jede hatte eine oder zwei Patenschwestern im Westen. Auf jede nur erdenkliche Weise wurde der Kontakt gepflegt. Die Ost-Tagungen wurden jeweils von West-Schwestern aus dem Verantwortlichen-Kreis besucht und mitgestaltet (sofern es mit der Einreise klappte). Im Gegenzug waren über 60-jährige Ost-Schwestern Gäste auf unseren Tagungen. Elisabeth Brezger hatte einen weiten Horizont. Es war ihr Anliegen, den Pfarrfrauen den Blick über die eigene Gemeinde hinaus zu öffnen. Hin nach Südafrika zum Beispiel und hin zu den Ländern des Weltgebetstages. Überall, wo Not und Ungerechtigkeit herrschten, sollten auch ihr Pfarrfrauen die Stimme erheben. Dabei war ihr die Zusammenarbeit mit dem Pfarrfrauendienst und der Frauenarbeit der Landeskirchen selbstverständlich. Es war ihr wichtig, dass der Pfarrfrauenbund sichtbar und präsent war. Nach 9 Jahren musste Elisabeth Brezger ihr Amt aus gesundheitlichen Gründen niederlegen. Nachfolgerin wurde ihre 14 Jahre jüngere Schwester Ingeborg Hauschildt.
1975 – 1991: Ingeborg Hauschildt
Ingeborg Hauschildt war wie ihre Schwester Theologin und als Frau eines Propstes in Neumünster ohne direkte Gemeindebindung. Sie machte es sich von Anfang an zur Aufgabe, neben den Gesamttagungen auch die Regionaltagungen und viele Kreis zu besuchen. Es war in Kirche und Gesellschaft eine bewegte Zeit. Die Folgen der 68-er Jahre wurden sichtbar. Der § 218 StGB wurde liberalisiert. Auch Pfarrerskinder zogen ohne Trauschein zusammen. Alles wurde hinterfragt. Jugendsekten schossen wie Pilze aus dem Boden, um die „Null-Bock-Generation“ aufzufangen. Auch davon war manches Pfarrhaus betroffen. Der Feminismus mit berechtigten, aber auch nicht nachvollziehbaren Forderungen kam auf und schlug sich in landeskirchlichen Frauenwerken und vor allem in der Dachorganisation der „Evangelischen Frauenarbeit in Deutschland“ nieder. New Age und Esoterik machten von sich reden. Die Pfarrfrauen waren zutiefst verunsichert. Da sah es Ingeborg Hauschildt als ihre Aufgabe an, immer wieder zu informieren. Es verging keine große Tagung, auf der nicht den „Themen des Tages“ mit kompetenten Referenten Raum gegeben wurde. Daneben sorgte sie für tiefgründige Bibelarbeiten. Es war ihre große Sorge, dass neben der notwendigen Auseinandersetzung mit theologischen und gesellschaftspolitischen Fragen das Proprium unseres Bundes erhalten bliebe, das unbedingte Vertrauen in Gottes Wort, das einander Beistehen und das Gebet miteinander und füreinander. Aus den Vorträgen, die sie über die feministische Theologie hielt, entstand 1989 – nach einer schnell vergriffenen Erstfassung von 1983 – das Buch „Die feministische Versuchung und die Antwort der christlichen Frau“ (R.Brockhaus-V.), das auch bei Universitätstheologen Beachtung fand.
Dazu kam es 1989 zum Fall der Mauer und 1990 in Potsdam zu einer gemeinsamen Tagung der Verantwortlichen von Ost und West mit der Frage, wie es nun weitergehen sollte. Es sollte ein Neuanfang und auch im Bund eine Wiedervereinigung werden. Ich – aus dem badischen Nonnenweier – war seit mehreren Jahren im Beirat, hatte auf manchen Regionaltagungen und auch auf den Ost-Tagungen in Woltersdorf bei Berlin die Bibelarbeiten gehalten. Margarete Koch, damals für den Osten verantwortlich, und Ingeborg Hauschildt wollten zurücktreten und baten mich unter Zustimmung aller anwesenden Verantwortlichen, die Leitung des wieder vereinigten Gesamtbundes zu übernehmen.
1991 – 2009: Ingeborg Fischer
Auf der ersten Gesamttagung nach der Wende in Rehe/Westerwald wurden Ingeborg Hauschildt und Margarete Koch verabschiedet und ich als neue Hauptverantwortliche von Rosemarie Hartmann, der Verantwortlichen für den Osten aus Niesky bei Görlitz, eingeführt und gesegnet. Das war ein Novum. Theologinnen im Bund hatten wir schon länger. Aber jetzt hatten wir zwei ordinierte Theologinnen, und so hielten Rosemarie Hartmann und ich in all den folgenden Jahren die Abendmahlsgottesdienste auf den Tagungen gemeinsam, wobei wir uns in der Predigt meist abwechselten. Auf dieser Tagung traten auch eine Reihe über 70-jähriger Schwestern, die zum Teil seit Jahrzehnten im Amt waren, zurück, sodass der Leitungskreis wesentlich verjüngt wurde. Auch die drei Regionalverantwortlichen entfielen. Stattdessen berief man für jede Landeskirche, in der es Kreise des Pfarrfrauenbundes gab, eine Ansprechpartnerin. In den ersten Jahren wurde der östliche Leitungskreis einfach hinzugenommen. Es bedurfte ja vieler Gespräche, um festzulegen, wie sich die Arbeit nun gestalten sollte. Nach manchem Wechsel blieben Rosemarie Hartmann als meine Stellvertreterin, Eva Lange, Anje Maria Neuß und Irmgard Wenzel im Leitungskreis.
Ein neuer Flyer, in dem sich der Gesamtbund darstellte, wurde erarbeitet. Und die ehemalige östliche 14-tägige Jahresrüste wurde zu einer zweiten Gesamttagung. Sie wurde dann bald auf 8 Tage gekürzt. Da sie mehr den Charakter einer Freizeit hatte und nun Schwestern aus allen Bundesländern teilnahmen, half sie sehr zum gegenseitigen Verstehen. Um das Zugehörigkeitsgefühl zu stärken, unternahm ich seit 1993 mehrmals mehrtägige Reisen, so nach Görlitz, Dessau, Leipzig und Dresden. Oder von Berlin aus nach Potsdam, Ludwigslust und Güstrow, später auch nach Naumburg und Erfurt. An den Jahresrüsten, von Rosemarie Hartmann verantwortet, nahm ich teil, sooft ich konnte. An den von Elly Zahn verantworteten großen Tagungen in Lobetal bei Berlin wohl jedes Jahr. Leider ist es in den neuen Bundesländern kaum gelungen, neue Schwestern dazu zu gewinnen. So sind Kreise wie Potsdam, Dessau, Leipzig, Dresden und andere buchstäblich ausgestorben. Andere ehemals große Kreise sind geschrumpft.
In den alten Bundesländern erfreuten wir uns bis zur Jahrtausendwende großer Kreise und vieler Regionaltagungen mit 60 -120 Teilnehmerinnen. Lange hielten sich Neueintritte und Todesfälle die Waage. Aber dann überwogen die Todesfälle bei weitem. Das hatte einen heftigen Mitgliederschwund zur Folge. Die Berufstätigkeit der Pfarrfrauen, dass viele Pfarrfrauen selbst Pfarrerinnen sind, dass viele Pfarrstellen von Pfarrerinnen besetzt sind, andere gestrichen wurden, mögen Gründe dafür sein. Highlights aber waren, dass zwei ungarische Schwestern, Hajni Görök und Maria Szebik, in den Bund eintraten, den sie auf den bayrischen Regionaltagungen durch Beate Peschke kennengelernt hatten. Im Oktober 2004 unternahmen wir mit einem Bus voller Pfarrfrauen aus der ganzen EKD eine Begegnungsfahrt nach Miskolc, Budapest und Revfülöp am Plattensee. Schwerpunkt der Reise war die Begegnung mit ungarischen Pfarrfrauen der reformierten und lutherischen Gemeinden. Im Oktober 2007 kam es auf Einladung unserer österreichischen Pfarrschwestern zu einer ähnlichen Begegnungsfahrt nach Salzburg, Kärnten, Slowenien und Oberösterreich.
Dazwischen konnten wir am 10. Mai 2006 mit einem großen Fest in Burbach-Holzhausen das 90-jährige Bestehen des Bundes feiern. Da zeigte sich die Weite des Bundes. Schwestern aus Österreich und Ungarn, die Vorsitzende der EFD, Frau Hallmann, Frau Zierke vom Pfarrfrauendienst der EKD und Pfarrer Kenkel vom Pfarrerinnen- und Pfarrergebetsbund feierten mit uns und erfreuten uns durch Grußworte. Andere wie der EKD-Ratsvorsitzende, Bischof Dr. Wolfgang Huber, der Regionalbischof von Görlitz Dr. Pietz, die rheinische Oberkirchenrätin Petra Bosse-Huber, unsere frühere Hauptverantwortliche Ingeborg Hauschildt und eine junge Schwester, die inzwischen nach Brasilien zurückgekehrt war, sandten schriftliche Grüße und Segenswünsche. Auch die örtliche Presse, einige Kirchenblätter, ideaSpektrum und der Evangeliumsrundfunk berichteten von uns. „Wurzeln, die uns tragen“, war das Thema der Tagung. Wir hatten bewusst auf Referenten verzichtet. Wir wollten in Bibelarbeiten, Vorträgen und Predigten selbst bezeugen, was den Bund und damit uns alle getragen hat und weiter tragen wird. Elfriede Wruk, seit 1990 für „Wegweisung und Aussprache“ zuständig, hat ein sehr schönes großes Jubiläumsheft zusammengestellt. 2 Jahre später gab Rosemarie Hartmann eine ergänzende Schrift „40 Jahre Pfarrfrauenbund in der DDR“ in Druck, an der auch viele Nichtmitglieder des Bundes Interesse hatten.
Etwa in dieser Zeit wurde der Pfarrfrauenbund zu einem eingetragenen Verein. Schon seit 2004 hatten wir uns um die Formulierung einer Satzung bemüht, die noch einige Male geändert werden musste. Dabei hat uns unsere juristische Beraterin Margrit Kempgen sehr geholfen. Unser Verbleib unter der Dachorganisation EFD (heute EFiD = Evangelische Frauen in Deutschland) hing davon ab. Sie wollte einen gemeinsamen Status aller Mitgliedsorganisationen. So haben wir nun einen Vorstand (1. und 2. Vorsitzende, Schriftführerin und Geschäftsführerin) und Beirat (Ansprechpartnerinnen aus den Regionen). Zugleich wurde das Alter der sich zur Wahl Stellenden auf 70 Jahre begrenzt. Dann bekam auch unser Heft ein neues Gewand und einen neuen Namen. Es heißt jetzt „Pfarrfrauenbund aktuell“ und wird dank ihrer Computerkenntnisse von Margarete Goos wunderbar ansprechend gestaltet. Fast bin ich versucht, die Namen all derer zu nennen, die über Jahre und Jahrzehnte in Ost und West und Nord und Süd – und immer ehrenamtlich – mitgearbeitet und den Bund mitgeprägt haben. Aber das würde den Rahmen sprengen. Aber ohne sie wäre der Bund nicht, was er ist.
Mein Rücktritt war längst überfällig, aber die Suche nach einer Nachfolgerin erwies sich als sehr schwierig. Es war ein Glücksfall für den Pfarrfrauenbund, dass schließlich Renate Karnstein aus Morsbach im Rheinland zusagte. Auch sie ist Theologin, Landessynodale und vieles mehr. Bei ihrer Vorstellung gebrauchte sie das Bild vom Weinstock, als sie deutlich machte, was ihr für ihre Arbeit wichtig ist: Das Bleiben an Jesus und seinem Wort, das Bleiben am Gebet – miteinander und füreinander, das Bleiben in der Liebe – zu Ihm und zueinander. Am 10. Juni 2009 konnte ich sehr froh und dankbar in einem großen Festgottesdienst, zu dem auch viele Gäste gekommen waren, Renate in ihr Amt als 1. Vorsitzende einführen. Danach wurde ich verabschiedet.
(Ingeborg Fischer)
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