Gut gestimmt?!

Agneta Knauer und Franziska Jackisch, Nordkirche:

Auf alle Fälle gut gelaunt sind wir ca. 40 Pfarrfrauen aus der Nordkirche im Alter von Ende 20 bis Mitte 80 auf unsere diesjährige Jahrestagung ins Christopherus-Haus bei Ratzeburg gereist. Sogar Kinderbetreuung war wieder möglich, so dass wir uns sehr über die Lütten, wie wir hier im Norden sagen, freuen konnten, die zwischen uns durch purzelten.

Aber auch „Gut gestimmt“? Das war die Frage des Wochenendes, denn das Thema Stimme stand im Zentrum. Wir haben uns dem Thema von zwei Seiten genähert. Zum einen biblisch, zum anderen ganz praktisch.

Für den theologischen Teil hatten sich zwei Frauen aus dem Leitungsteam in der Bibel auf die Suche gemacht und uns daran erinnert, dass alles mit dem Atem Gottes begann. Ohne Atem keine Stimme! Wir wurden ermutigt, uns beim Ein- und Ausatmen auf Gott zu besinnen, die Atmung für ein kurzes Gebet zu nutzen: „Jesus Christus (einatmen), erbarme dich meiner (ausatmen).“ So wurde uns wieder klar, es geht bei Atmung und Stimme immer auch um die Verbindung mit Herz und Seele, alles hängt zusammen. Wir sind mit unserer Stimme und unserem Herzen aufgefordert, die Frohe Botschaft weiterzugeben, denn: „Wer euch hört, der hört mich.“ (Lukas 10, 16)

Für die praktische Seite hatten wir als Referentin Eva Weissmann, Schauspielerin und professionelle Stimm- und Sprachtrainerin aus Hamburg, eingeladen. Sie stieg mit der Frage ein, wie wohl Jesu Stimme geklungen haben könnte und ob es für die Menschen in seiner Umgebung damals möglich war, seine Gemütslage an seiner Stimme zu erkennen. Sie erklärte uns, was unsere Stimme alles über uns verrät, bewusst und unbewusst.  Nach dem knackigen theoretischen Input wurde es dann ganz praktisch. Wir hingen kopfüber, tönten zusammen und doch jede für sich laut durch den Raum, machten Fantasiereisen zu unserem Zwerchfell und reihten sinnlose Silben aneinander, um ein Gespür für Klang und Artikulation zu bekommen. Dank Evas erfrischender und leidenschaftlicher Art hatten wir viel Spaß dabei! Es war wirklich eine Bereicherung, sich körperlich mit der eigenen Stimme neu zu verbinden.

Zum Abschluss der Tagung ging es im Abendmahls-Gottesdienst um die Stimme Gottes in unserem Leben. Pastorin Corinna Senf erklärte lebensnah und vielfältig, wie wir Gottes Stimme hören können und wie wir uns verändern, wenn wir Gott unsere Bereitschaft zeigen, Seine Stimme hören zu wollen.

Neben all den geistlichen und stimmlichen Impulsen gab es auch genug Zeit für Gespräche über Leichtes und Schweres, Bastelarbeiten und Spiele. Eine Austausch-Runde zum (Über-)Leben im Pfarrhaus und eine kleine Zukunftswerkstatt zur Pfarrfrauenarbeit bei uns im Norden rundete ein vielfältiges Wochenende ab.

Wir haben die Gemeinschaft genossen, viel (!) gesungen, miteinander gefeiert und gelacht – und sind am Sonntag gestärkt, beschenkt und gut gestimmt nach Hause gefahren.